Gottesdienste

Einige Pilgerleiter/-innen stellen alljährlich ihre Texte, Gottesdienstordnungen, Gebete, Lieder und Fürbitten zur Verfügung, damit Sie von Anderen Pilgerleiter/-innen als Anregung für ihre eigene Wallfahrt verwendet werden können.

Wir würden uns daher freuen wenn möglichst viele Verantwortliche sich an dieser Plattform beteiligen und Sie mit Inhalt füllen.

Bitte senden Sie Ihre Beiträge an die Wallfahrtsleitung, wir stellen das eingehende Material dann umgehend online.

Gottesdienst anlässlich

der Kevelaerwallfahrt

 der Pfarre St. Laurentius Elmpt

Heilige Messe am Samstag, 04.07.2020

 

Vorbereitung: Kerze aufstellen, Kreide bereitlegen, Körbchen für Kollekte, Kommunionhelfer bestimmen,

Lieder sind dem Gotteslob des Bistums Aachen entnommen

 

Orgelspiel und Lied zum Einzug: Den Herren will ich loben (GL 395, Str.1-3)

 

Eröffnung und persönliche Begrüßung durch P

 

Einleitung durch die Kevelaerteamleitung:

  1. Spr.: Ich bin, wo du bist.
  1. Spr.: Liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene, die ihr euch heute auf den Weg nach Kevelaer begeben habt, um gemeinsam mit vielen Menschen unserer Pfarre unseren Glauben zu feiern.
  1. Spr.: Ich bin, wo du bist.
  1. Spr.: Von unserer sonst dreitägigen Wallfahrt ist in diesem Jahr diese Messe einziger Bestandteil unserer sonst so gefüllten und erfüllten Zeit.
  1. Spr.: Ich bin, wo du bist.
  1. Spr.: Und bei aller Wehmut über den Verzicht sind wir von Herzen froh, hier sein zu können, mit euch hier sein zu können. Wir sind gekommen, um Maria, der Trösterin der Betrübten, Dank zu sagen, aber auch, um ihr unsere Sorgen, unser Leid und unsere Ängste anzuvertrauen.
  1. Spr.: Ich bin, wo du bist.
  1. Spr.: Auch in diesem Jahr treffen wir uns trotzt der Pandemie durch Covid-19 hier in Kevelaer, um Maria zu begegnen. Auch in diesem Jahr können wir uns als Gemeinschaft erfahren, deren Glaube an den dreieinigen Gott trägt und die auf Gottes Zusage vertraut:
  1. Spr.: Ich bin, wo du bist.

 

Segnung der Kerze:

  1. Spr.: Gerade in diesem Jahr war es für uns unerlässlich, eine Pilgerkerze zu gestalten und diese hier mit euch Gottes Segen anzuvertrauen:

Pr.: So lasst uns beten:

Gott, vor dir stehen wir mit unseren Zweifeln, mit unserer Angst, mit unserer Sehnsucht und Hoffnung. Hilf uns, im Licht dieser Kerze zu sehen, was du uns zeigen möchtest, zu hören, was du uns sagen möchtest, zu spüren, dass du mit uns gehst, uns leitest und bei uns bleibst.

Segne diese Kerze, damit sie Licht in unsere Dunkelheit bringe.

Segne diese Kerze, damit sie unsere Herzen erhelle und in uns die Bereitschaft stärke, uns einander vorbehaltlos zu nähern und beizustehen, durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Kyrie: Herr, erbarme dich (Liedruf GL 157 dreifach, beim zweiten Mal „Christ´, erbarme dich“)

 

Gloria: Dir Gott im Himmel Preis und Ehr (GL 167)

 

Tagesgebet:

Herr und Gott, du bist unser Erlöser und Befreier, der uns auch in der Krise nicht verlässt. Du bist der, der begleitet und das Leid mitträgt. Du kennst unsere Wege und weißt um unsere Zeit. Wir danken dir und bitten dich auch weiterhin um deine grenzenlose Gnade durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, …

 

 

Lesung aus dem Buch Exodus (Ex 3, 1-8a, 13-15)

In jenen Tagen weidete Mose die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Er schaute hin: Der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Mose sagte: Ich will dorthin gehen, um mir die außergewöhnliche Erscheinung anzusehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? Als der HERR sah, dass Mose näherkam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne sein Leid. Ich bin herabgestiegen, um es der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen sagen? Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin da. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Ich-bin-da hat mich zu euch gesandt. Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht.

Antwortgesang: Lobe den Herren (GL 392, Str. 2)

 

Hallelujaruf

Aus dem Matthäusevangelium

Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt. (Mt 28,16-20)

 

Hallelujaruf

 

Ansprache:

 

Liebe Kinder:

Viele von euch haben in den letzten Wochen einen Regenbogen gemalt und in ihr Fenster gehängt, um zu zeigen, alles wird wieder gut werden. Der Regenbogen ist für uns Christen ein Zeichen Gottes, das den Himmel und die Erde verbindet. Der Regenbogen erinnert uns daran, dass Gott uns nicht allein lässt. Darum bekommt ihr, liebe Kinder, nach dem Gottesdienst, eine Straßenmalkreide, um gemeinsam mit den anderen einen großen Regenbogen auf den Weg vor diesem Gebäude zu malen.

 

Liebe Pilgerinnen und Pilger! Während der vielen Gespräche im Leitungsteam, ob die Wallfahrt unter den aktuellen Bedingungen überhaupt durchzuführen wäre, wurde uns mehr denn je bewusst, was das Pilgern, dieses Unterwegssein, uns bedeutet. Gemeinsam auf dem Weg zu sein, gemeinsam zu singen, gemeinsam zu beten, zu erzählen, zu lachen und zu essen. Durch die Bewegung eigene Grenzen zu erfahren, sich der eigenen Hilfsbedürftigkeit bewusst zu werden, Hilfe anzubieten und Hilfe anzunehmen. Den Gedanken Raum zu lassen, Stille wahrzunehmen und letztlich vielleicht Gott zu begegnen. Bald wurde uns klar, dass eine Wallfahrt, die Abstandsregeln erfordert, sich eigentlich selbst aufhebt. Wenn wir nicht als Gruppe gehen und fahren können, wenn wir bei den Pausen uns nicht nah sein können, den anderen nicht in den Arm nehmen können oder ihm die Hand halten können, dann wäre diese Art von Unterwegssein für uns kein PILGERN.

Die letzten Monate haben uns vor die grenzwertige Herausforderung gestellt, den Kontakt mit unseren Mitmenschen zu meiden, um die Gesundheit aller zu schützen. Und ich habe mich oft gefragt: Wie verändert diese Distanz unsere Menschlichkeit? Wie verändert diese Distanz unsere Mitmenschlichkeit?

Trost, Hoffnung und ganz viel Mut steckt für mich in den heutigen Schriftlesungen. Mose, der in der Steppe, weit weg von jeder Zivilisation, unterwegs ist, erfährt Gott. Mose hatte sich mit seinem Hirtendasein längst arrangiert, doch Gottes Pläne sind anders. Mose muss überredet werden, Gottes Auftrag anzunehmen und will erst einmal wissen, mit wem er es denn überhaupt zu tun hat. Gott nennt Mose seinen Namen: ICH bin der ICH-BIN-DA. Diese Zusage hat Mose vermutlich die Zuversicht verliehen, Gottes Auftrag, die Israeliten aus Ägypten zu befreien, anzunehmen.

Mehr braucht Mose nicht. Er macht sich auf den Weg nach Ägypten zu seinem Volk Israel.

Die Freunde Jesu erfahren ihren Herrn nach seinem Tod als den Auferstandenen. Sie wissen sich mit Jesus in der Liebe und im Geist verbunden, auch dann, als sie Jesus nicht mehr unmittelbar begegnen. Jesus gibt ihnen die Zusage: Ich bin bei euch alle Tage. Diese Gewissheit lässt die Freunde Jesu nicht verzweifeln, sie wissen: die Geschichte Jesu ist nicht zu Ende. Sie tragen Verantwortung, sie auf Erden nicht enden zu lassen, indem sie allen Menschen von Jesus erzählen, sie taufen und mit ihnen sein Mahl halten.

Die Nähe Gottes, die Mose erlebte und die Verbundenheit Jesu mit seinen Freunden lässt mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Denn ich spüre, dass es egal ist, wo ich gerade bin und wo die Menschen, die ich liebe, sich aufhalten: Gott sagt jedem von uns zu, dass er da ist, wo wir sind. Er lässt uns nicht allein. Er hat Jesus am Kreuz nicht allein gelassen, er ging mit ihm durch den Tod. Er geht mit uns durch jedes Leid, durch jede Krise.

Und wenn heute an unserem Wallfahrtswochenende auch nicht die gewohnte Nähe möglich ist, kommen wir hier zusammen, um Gott zu loben und Maria um ihre Fürsprache zu bitten. Es macht mir Mut, dass es euch trotz so vieler Einschränkungen wichtig war, hierher nach Kevelaer zu kommen. Euer Glaube und euer Vertrauen lassen Gottes Zusage erahnen: Ich bin, wo du bist.

 

Credo: Ich glaube an den Vater (GL 800, Str. 1-4)

 

Fürbitten:

P.: Menschenfreundlicher Gott, du bist da, wo wir sind. Du warst in der Geschichte für dein Volk da, du bist heute für uns da. Weil dein Name uns deine Hilfe verspricht, wagen wir es, dich anzusprechen und zu bitten:

  • Öffne unsere Augen und Herzen für die Zeichen deiner Nähe und lass uns aus der Erfahrung, dass du da bist, wo wir sind, unser Leben führen.

A.: Liedruf: Du sei bei uns (GL 182, Str.2)

  • Kind: Auch wir Kinder haben in den vergangenen Monaten einen ganz anderen Alltag erfahren. Wir haben unsere Freunde vermisst. Wir hoffen auf eine bessere Zeit nach den Sommerferien. Hilf uns, diese Zeit im vertrauensvollen Miteinander zu gestalten.

A.: Liedruf: Du sei bei uns (GL 182, Str.2)

  • Hilf uns Christen, Zeugnis zu geben von deiner Gegenwart und den Mitmenschen in ihren vielfältigen Sorgen, Ängsten und Nöten Hoffnung, Trost und Zuversicht zu schenken.
    : Liedruf: Du sei bei uns (GL 182, Str.2)
  • Gib den Verantwortlichen in Politik, Kirche und Gesellschaft die Einsicht, dass sie vor allem den Schwachen, Geringen und Leidenden zu dienen haben.
    : Liedruf: Du sei bei uns (GL 182, Str.2)
  • Erbarme dich derer, die unter Verfolgung, Gewalt, Rassismus und Armut leiden und lass uns selbst unsere Verantwortung für sie erkennen und wahrnehmen.
    : Liedruf: Du sei bei uns (GL 182, Str.2)
  • Im vergangenen Jahr sind aktive Pilger verstorben, die wir schmerzlich vermissen. Nimm sie und alle unsere Verstorbenen auf in deinen himmlischen Frieden und lass sie für immer deine Nähe spüren.
    : Liedruf: Du sei bei uns (GL 182, Str.2)

P.: Gegenwärtiger Gott, viele Bitten tragen wir noch unausgesprochen in unseren Herzen. Alles, was uns bedrückt, belastet und bewegt, legen wir in dieser Stunde vertrauensvoll in deine Hände, weil wir wissen, du bist da, wo wir sind, heute und jeden Tag unseres Lebens, jetzt und in Ewigkeit.
Amen.

Lied zur Gabenbereitung: Wenn Glaube bei uns einzieht (GL 806, Str. 1-3)

Sanctus: Heilig (Deutsche Messe nach Schubert GL 388)

Wandlung

 

Vater unser

Immer wieder, wenn wir das Vaterunser beten, verbinden wir uns mit Millionen Christen auf der Erde. Wir verbinden uns mit allen Christen, die das Gebet schon lange vor uns gebetet haben. Wir verbinden uns mit Jesus, der uns dieses Gebet lehrte. In dieser Verbundenheit beten wir voll Vertrauen: Vater unser im Himmel…

Friedensgruß

Frieden heißt nicht nur kein Krieg, „sondern bedeutet auch immer Freude, Geborgenheit, Ruhe und Vertrauen, Toleranz und Gerechtigkeit, Versöhnung und Neubeginn, Menschlichkeit und Nähe.“ (H. Wallhof) Bitten wir um diesen Frieden.

Lied zum Friedensgruß: Wo Menschen sich vergessen (GL 823, Str. 2,3)

Agnus Dei

Kommunion

Lied zur Kommunion: Jesus Christ, you are my life (GL 362, Str. 1,2)

 

Text nach der Kommunion:

Fulbert Steffensky schreibt Folgendes: Am Ende der Suche und der Frage nach Gott steht keine Antwort, sondern eine Umarmung. In den letzten Monaten haben wir auf viele Umarmungen verzichten müssen. Wie sollen wir Gottes Nähe erfahren, wenn wir den Menschen nicht mehr nah sein dürfen? Werden wir kreativ! Beim heutigen gemeinsamen Beten, Singen und beim Mahl zeigen wir uns Nähe. Lassen wir uns nicht von äußeren Bedingungen von unserem Menschsein und Christsein abhalten. Sei dem Menschen nah, der deine Nähe braucht und dann sei gewiss: Gott ist, wo du bist.

Dankgebet

Segen

Schlusslied: Segne du, Maria (GL 535, Str. 1,2)

Die Kinder erhalten eine Straßenkreide, um nach dem Gottesdienst einen Regenbogen als Zeichen, dass Gott uns nicht allein lässt, auf die Wege vor der Kirche zu malen.