Nachruf der Katholischen Pfarrei St. Marien Kevelaer

für Herrn Domkapitular em.  Prälat Richard Schulte Staade

Unser langjähriger Pastor und Wallfahrtsrektor Prälat Richard Schulte Staade ist am 13.01.2020 im Frieden Christi verstorben. Domkapitular em. Schulte Staade wurde am 25.01.1932 in Essen-Werden geboren, dort, wo der Hl. Liudger, der Gründer unseres Bistums Münster, seine letzte Ruhestätte fand, empfing er am 27.01.1932 die Taufe. Aufgewachsen ist er in Lüdinghausen und erlernte dort das Handwerk des Landwirts auf dem elterlichen Hof. Aktivitäten in der kirchlichen Jugendarbeit und positive Erfahrungen mit der Benediktiner-Abtei Gerleve führten dazu, dass er sich entschied, Priester zu werden. Nach seinem Studium der Philosophie und Theologie in Münster und München folgte eine Zeit als Diakon in London und Birmingham. Schließlich wurde Richard Schulte Staade am 21.06.1963 in Münster zum Priester geweiht. Stationen seiner Tätigkeit als Kaplan waren Bocholt, Coesfeld und Wesel. Anschließend war er als Domvikar am Dom in Münster, in der Jugend- und Studentenseelsorge tätig. Im Jahre 1974 wurde er zum leitenden Pfarrer und Wallfahrtsrektor an der Marienbasilika in Kevelaer ernannt. 32 segensreiche Jahre sollten folgen. Mit einer immensen Leidenschaft und Liebe für seine Aufgabe hat er sich dafür eingesetzt, Menschen zum Gnadenbild der Trösterin der Betrübten zu führen. In ihm vereinte sich ein offenes Herz für die Sorgen und Nöte des Menschen von heute, mit einem wachen Verstand.

Sein Durchsetzungswille öffnete den Ort Kevelaer für die Begegnung mit Menschen aus den unterschiedlichen Regionen Deutschlands und des benachbarten Auslands. Seine enorme menschliche Weite und die Liebe zum Leben haben seine Gastfreundschaft beflügelt. Alle, die Richard Schulte Staade kennenlernen durften, spürten bereits in den ersten Augenblicken des Kontaktes sein ehrliches Interesse am Gegenüber. Viele junge Menschen konnten durch ihn eine intensive geistliche Begleitung erfahren. Manche von ihnen führte dieser Weg ins Priesteramt. Er war ein begeisterter Priester, mit einer tiefen Frömmigkeit, gepaart mit einem starken Verstand und einer gesunden Theologie.

Die Besuche des Hl. Papstes Johannes Paul II. und der Hl. Mutter Teresa in Kevelaer im Jahre 1987 wären ohne Prälat Richard Schulte Staade nie denkbar gewesen. Sein Ideenreichtum hat der Stadt Kevelaer und der Wallfahrt wesentliche Impulse geschenkt, die bis heute nachhaltig präsent sind. Prälat Schulte Staade zeichnete eine gewisse Schläue, gepaart mit einer münsterländischen Sturheit und einem verschmitzten Humor aus. Er war ein Mensch mit Ecken und Kanten, der es nicht jedem recht gemacht hat, eben ein echtes Original. In allem ging es Richard Schulte Staade immer um den Menschen und seinen Weg zu Gott. In einem Ort, wie Kevelaer, in dem viele alte Traditionen und Ansprüche auf der Tagesordnung stehen, ist es ihm gelungen, den Spagat zwischen Bewahren und Erneuern zu leben. Die Akquise von wertiger Kunst aus unterschiedlicher Zeit ist ein beredtes Zeugnis dafür. Was von ihm und seiner Zeit bleiben wird, ist die sichere Gewissheit, dass die bedrückten und belasteten Menschen dieser Zeit eine Heimat haben bei Maria, die die Not des Menschen kennt.

 

Eines seiner letzten Worte war, dass wir gerufen sind, die Jugend zur Muttergottes zu führen und dass „Unsichtbare sichtbar zu machen“. In diesem Auftrag stehen wir täglich in der Wallfahrtsseelsorge, eine dankbare Aufgabe. Dass der Geburtstag von Pastor Richard Schulte Staade nun auch der Beerdigungstag ist, spricht vom Leben, ohne Grenzen.

consolatrix afflictorum – ora pro nobis!

Domkapitular Gregor Kauling

Pfarrer und Wallfahrtsrektor

St. Marien Kevelaer

 


Gedenkfeiern und Requiem für den verstorbenen

Domkapitular em. Prälat Richard Schulte Staade

 

Freitag 17.01.2020                 18.30 Uhr                                Basilika

Gedenkamt mit Weihbischof Lohmann

 

Samstag 18.01.2020              9.00 Uhr – 15.00 Uhr             Friedhofskapelle an der Römerstraße

Gelegenheit zur Verabschiedung am offenen Sarg

 

Freitag 24.01.2020                 9.00 Uhr – 19.00 Uhr             Basilika

Gelegenheit zur Verabschiedung am geschlossenen Sarg

19.30 Uhr       Gebet für den Verstorbenen              Basilika

 

Samstag 25.01.2020              11.00 Uhr                                Basilika

Pontifikalrequiem; anschließend erfolgt die Segensfeier in der Basilika und die Prozession mit dem Verstorbenen zum Friedhof an der Römerstraße. Dort findet die Beisetzung statt.

 

Ab Donnerstag, 16.01.2020, liegt von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr ein Kondolenzbuch in der Basilika aus.