Weihbischof aus dem Niger kommt auch in diesem Jahr zur Wallfahrt der Motorradfahrer

Spritgeld für die Brunneninspektion benötigt

Lederkombi statt Soutane, Bikerhelm statt Mitra. Wenn Seine Exzellenz Weihbischof Laurent Lompo auf das Motorrad steigt, dann beginnt ein ganz besonderer pastoraler Dienst, dann fährt der Geistliche aus dem Niger zu den Brunnendörfern in seiner Heimat. Jene Dörfer, die dank der Unterstützung der Kevelaerer Hilfsorganisation „Aktion pro Humanität“ (APH) in den staubtrockenen Wüstenregionen des Sahelstaates gebohrt werden konnten. Und während hier am Niederrhein Markus Appel und sein Team die sage und schreibe 30. Motorradfahrer-Wallfahrt organisieren (19.-20. Juli), knattert Weihbischof Laurent auf seinem Bike noch einmal Hunderte von Kilometern über sandige Pisten zu „seinen“ Gemeinden, um dann im Juli in Kevelaer wieder dabei zu sein, bei der Motorradfahrer-Wallfahrt (Mowa) 2014.

An einem Samstag setzt sich Laurent Lompo vor dem Bischofssitz in Niamey, der Hauptstadt des Niger, am frühen Morgen so gegen 7.30 Uhr, den Motorradhelm auf den Kopf. Mit seinem Mitarbeiter, dem Sozialarbeiter Dieudonné, hat er sich zur „Brunnen-Inspektion“ verabredet.

17 Brunnen konnte die APH mit großer Unterstützung vieler Helfer nun schon in der Region Makalondi bohren und fertigstellen. Jeder dieser Brunnen versorgt etwa 25.000 Menschen mit Wasser. „Wenn alles klappt wie geplant, werden in den kommenden Wochen vier weitere Brunnen dazu kommen“, berichtete der Weihbischof der APH-Vorsitzenden Dr. Elke Kleuren-Schryvers, Medizinerin aus Kevelaer.

Doch vor der nächsten Reise an den Niederrhein müssen erst einmal wieder die Brunnen aus dem letzten Jahr kontrolliert werden. Sind sie technisch intakt? Funktioniert die Wasserverteilung für die unterschiedlichen Gruppen: Frauen und Kinder, Männer, Hirten mit ihren Tierherden? Zahlen alle ihren von den dörflichen Gemeinschaften festgelegten kleinen Obolus? Wird dieser ordnungsgemäß zurückgelegt in die Dorfkasse als Rücklage für Reparaturen etc.? Bischof Laurent hat sein rot-weißes Gefährt startklar gemacht – wie die blaue Cross-Maschine von Dieudonne auch, eine Spende vom Niederrhein.

Rund 10.000 Kilometer kommen da pro Jahr an „Brunnen-Kilometern“ zusammen. Ein Liter Benzin kostet im Niger viel Geld – Spritgeld, das ein afrikanischer Bischof erst einmal haben muss. In den vergangenen Jahren haben vier Kevelaerer Unternehmen zusammengelegt und Laurent Lompo und seinem Mitarbeiter das Jahresbudget fürs Kilometergeld spendiert.

In diesem Jahr hält Dr. Elke Kleuren-Schryvers symbolisch den Spenden-Helm hoch: „Wir wollen versuchen, auch das Kilometergeld 2014 für die beiden Brunnen-Fahrer zu sponsern“, so die Ärztin. „Weihbischof Laurent könnte seine Fahrten auch mit dem Allrad-Jeep machen“, so die engagierte Ärztin weiter. „Aber ein Moped ist bei weitem kostengünstiger – und außerdem: Laurent ist mit ganzem Herzen Biker.“

Auch in der Region Makalondi im Niger irritiert es die Menschen durchaus, wenn der Bischof in staubigen Klamotten vom Moped steigt, statt elegant aus dem klimatisierten Auto zu klettern. „Sie gewöhnen sich langsam an den Anblick“, schmunzelt Laurent Lompo und schickt schon mal einen herzlichen Gruß an den Niederrhein. „Hallo Kevelaer, hallo Mowa, ich komme bald wieder!“

Wer sich an der Kilometergeld-Spende für Weihbischof Larent aus dem Niger beteiligen möchte, die „Aktion pro Humanität“ hat ein Konto eingerichtet: Stichwort: KM-Geld Niger, Volksbank an der Niers, IBAN: DE62 32061384 0000011088; BIC: GENODEDIGDL.

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